La Grande Boucle. Das heißt nicht etwa der Große Buckel. Sondern so sagen die Franzosen zur Tour de France. Drei Wochen lang Parcours. Der wie im Drama erst beginnt nach
dem Prolog. Dann wird gebuckelt, im Hexagon 3500 Kilometer über Stock und Stein. Der Peloton rauscht an uns, den schreienden Fans, vorbei. Wir spüren nur den Windschatten, entfernt weniger als handbreit. Hundertstel Sekunden. Aufgekratzt. Voll Adrenalin. Massenhysterie. Im oder gegen den Uhrzeigersinn. Doch immer contre la montre. Schnell, hart, kompromisslos. Der Atem stockt. Paris-Roubais, Cote-Azur und Saint Tropez. Vorbei im Schweiße des Angesichts. Der Weg ist das Ziel. Pyrenäen, Vogesen, Zentralmassiv. Körper gestählt und sonnengebräunt. Man tritt in die Pedale, was die Wade hergibt. Erklimmt und steuert auf die Zielgerade zu. Im Sinn nur den Sieg. Das gelbe Trikot. Einmal ein Held sein auf dem Elysionfeld. Den Champs-Elysées. Das nur den krönt, der auserwählt. Und in den letzten Jahren viele gefallene Helden gesehen hat, dank Doping-Skandalen und Medien-Schlammschlacht. So bleibt der Sieg wie der Große Buckel nur ein falscher Freund. Doch trotz allem ziehen wir vor soviel Ehrgeiz den Hut und sagen: Chapeau.
- EchtFoto-Abzug unter Acryl.