BIOGRAFIE
1895 | Am 26. Juli 1895 wurde Jankel Adler (egentlich Jankiel Adler) als siebtes von zehn Kindern in Tuszyn, Polen geboren. Seine Eltern waren chassidische Juden. |
1912–1914 | Adler begann eine Lehre als Graveur bei seinem Onkel in Belgrad. Bereiste den Balkan. |
1914 | Umzug nach Deutschland, wo er anfangs bei seiner Schwester in Barmen wohnte. Studium an der Kunstgewerbeschule bei Gustav Wiethüchter (Malerei). |
1918–1920 | Jankel Adler ging zurück nach Łódz, wo er die Avantgarde-Künstlergruppe Jung Jiddisch mitbegründete. Seine erste Ausstellung hatte er beim Stowarzysenie Artystów i Zwolenników Sztuk Pieknych. |
1920 | Kurzer Aufenthalt in Berlin. |
1920 | Frühe 1920er Jahre - Adler beteiligte sich an Aktivitäten der Düsseldorfer, Kölner und zeitweilig auch der Berliner Avantgarde-Gruppen: Novembergruppe, Das Junge Rheinland und Union fortschrittlicher internationaler Künstler. Er war Mitbegründer der Gruppe progressiver Künstler in Köln. |
1921 | Rückkehr nach Bamen, wo er Mitglied der Künstlergruppe Die Wupper wurde. |
1922 | Jankel Adler wohnte in Düsseldorf, wo er gemeinsam mit Paul Klee an der Kunstakademie unterrichtete. |
1928 | Für das Gemälde „Katzen“ erhielt er die Goldene Medaille der Ausstellung „Deutsche Kunst Düsseldorf“. |
1929 | Studienreise nach Mallorca und dem spanischen Festland. |
1930 | Erneute Studienreise nach Mallorca. |
1931–1933 | Jankel Adler erhielt ein Atelier in der Düsseldorfer Akademie. |
1933 | Während des Wahlkampfs zur Reichstagswahl im März 1933 veröffentlichte Adler gemeinsam mit linksstehenden Künstlern und Intellektuellen einen „dringenden Apell“ gegen die Politik der Nationalsozialisten und für den Kommunismus. Allerdings folgte Jankel Adler nicht der leninistischen Parteidisziplin. Auf Anraten von Freunden verließ Adler Deutschland. Zwei seiner Bilder wurden in der ersten Femeaustellung der Nationalsozialisten in der Mannheimer Kunsthalle als „entartet“ gezeigt: „Kulturbolschewistische Bilder“. |
1933–1939 | Jankel Adler lebte in Paris. Er begriff sein Exil als einen bewussten Kampf gegen das faschistische Regime in Deutschland. Reise in diesen Jahren nach Polen, Italien, Jugoslawien, in die Tschechoslowakei, nach Rumänien und in die Sowjetunion. |
1937 | In der Aktion „Entartete Kunst“ wurden 25 seiner Kunstwerke aus öffentlichen Sammlungen – darunter der Nationalgalerie Berlin und das Museum Folkwang in Essen – beschlagnahmt und entfernt. Vier Werke wurden in der Ausstellung „Entartete Kunst“ in München gezeigt. Auch in der Schau „Der ewige Jude“ waren zwei seiner Bilder im Deutschen Museum in München zu sehen. |
1939–1941 | Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs meldete er sich freiwillig zu den polnischen Streitkräften in Frankreich. Auf dem Rückzug vor den deutschen Truppen landete er in Schottland. |
1943 | Aus gesundheitlichen Gründen musste Jankel Adler entlassen werden. Anfangs lebte er im schottischen Kirkcudbright, übersiedelte aber noch im gleichen Jahr nach London. |
1945 | Nach Kriegsende erfuhr Jankel Adler, dass keines seiner Geschwister den Holocaust überlebt hatte. |