Von Jugend an beschäftigte sich B.A. Alberts mit der Malerei, nahm an Ausstellungen teil, widmete sich aber nach ihrem Studium hauptsächlich ihrem Beruf als Sängerin, Gesangslehrerin. Vor ein paar Jahren kam ihr die Idee, ihren großen Erfahrungsschatz als Musikerin auf die Leinwand zu übertragen. Die Initialzündung bildete der Ausschnitt einer Partitur eines Concerto Grosso von G.F. Händel, das sie auf einer Postkarte entdeckte und auf Leinwand verarbeitete. Während dieser Werkprozesse erfühlte und sah sie die Farben, die ihrer Eingebung zufolge Händels Musik und seinen Charaktereigenschaften entsprachen.
Diese neue Dimension der “inneren Schau”, die sie “Hören-Fühlen-Sehen” nannte, erwies sich später als eine Form der Synästhesie, die sich mit jeder Arbeit immer deutlicher herauskristallisierte. Im Hören entstehen in der Auseinandersetzung mit dem Klang nicht nur bestimmte Gefühle, sondern vor dem inneren Auge auch die zugehörigen Farben und Formen, oft gleichzeitig die Komposition des gesamten Bildes, eine Art “synästhetische Partitur”. So kann durch diesen Prozess, aus dem Klang, die Schwingung der Farbe entstehen. Als Voraussetzung für die Erarbeitung dieser Bilder versucht sie, die Geschichte hinter der Komposition zu erkunden, die Motive des Künstlers zu erfahren. Seit einiger Zeit beschäftigt sie sich im Besonderen mit der Sichtbarmachung von Frauenkompositionen auf Leinwand, deren Werke Jahrhunderte lang zu Unrecht kaum Beachtung fanden.
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